Wie intuitives Malen meine eigene Kreativität befreit hat und auch dir zu einem authentischeren Leben verhelfen kann
Hast du auch keine Lust mehr, die Bilder deines Lieblingskünstlers einfach nur stumpf zu kopieren?
In meinem letzten Blogartikel habe ich darüber geschrieben, dass intuitives Malen für mich unter anderem bedeutet, dass ich keine konkrete Vorlage habe. Also zum Beispiel ein Stillleben aus Obst oder Gemüse, das ich zeichnerisch zum Leben erwecke. Es könnte aber auch ein Bild sein, das ich abmale, einfach weil es mir so gut gefällt.
Ob du es glaubst oder nicht – und vor allem wenn du meine heutigen Bilder kennst - so habe ich früher tatsächlich gemalt. Ich habe mich so akribisch an die Vorlage gehalten, dass ich es mit etwas Einsatz wahrscheinlich zu einem ganz passablen Kunstfälscher gebracht hätte.
Meine Erfahrungen im Kunstunterricht: Kopieren schlägt Kreativität?
Stell dir vor: In meiner Schulzeit habe ich über mehrere Wochen an einer Kopie eines Bildes von Paul Gauguin gearbeitet. Das Thema dieser Unterrichtseinheit war „Die Fälscherwerkstatt“. Ich frage mich tatsächlich heute noch, was uns dieses Kopieren eigentlich bringen sollte. Wir haben nicht einmal die Technik des Malers erforscht - im Nachhinein würde das für mich Sinn ergeben.
Denn es hat natürlich seinen Wert, sich von anderen Künstlern inspirieren zu lassen und sie auch in gewisser Weise als Vorbild zu nehmen. Dabei können wir entdecken, was uns an ihrer Maltechnik, den Formen oder Farben fasziniert. Aber findest du es nicht auch schade, wenn der eigentliche Kern unserer Kunst nicht aus unserer eigenen Kreativität stammt?
Nichtsdestotrotz war es damals nun einmal so und ich habe mir diese weitschweifenden Gedanken mit 18 auch noch nicht gemacht. Ich erinnere mich sogar daran, dass ich auch während des „Kopiervorgangs“ in einen konzentrierten und tiefen Malflow abtauchen konnte.
Nach und nach wurde ich allerdings unzufrieden mit meinen strengen Kopierregeln. Ich ließ weder eine Abweichung noch eine Neuinterpretation meiner Vorlage zu. Ehrlich gesagt glaube ich auch gar nicht, dass ich dazu in der Lage gewesen wäre, denn dazu fehlte mir zu der Zeit tatsächlich das Wissen, dass ich mir diese künstlerische Freiheit nehmen darf.
Wie ich mich von meinem Perfektionismus befreite - mein Weg zum intuitiven Malen
Immer mehr baute sich in mir der Druck auf, das Gesehene perfekt zu imitieren. Wenn ich meinem hohen Standard dann nicht gerecht wurde, war ich enttäuscht von mir selbst. Das hört sich nicht sehr spaßig an, oder? Kein Wunder also, dass das intuitive Malen für mich eine Befreiung und eine Kehrtwende meines Malens um 180 Grad war. Endlich musste ich mal nichts müssen und nichts hatte irgendwie zu sein.
Im intuitiven Malen sagt uns nämlich niemand, dass unser Bild nicht „schön“ ist, dass die Technik nicht „gut“ ist und zum Glück sagt uns auch niemand, dass die Farbkomposition einfach nur „für den Eimer ist“. Alle Bewertungen von außen und durch uns selbst spielen im intuitiven Malen keine Rolle.
Damit meine ich übrigens nicht, dass gelegentliche Bewertungen nicht auftauchen können. Unser innerer Kritiker wird hier und da immer mal seinen Senf zu unseren kreativen Erzeugnissen geben wollen. Aber nochmal: Das spielt im intuitiven Malen keine Rolle! Je häufiger wir das freie Malen praktizieren, desto leiser wird die kritische Stimme aus dem Off werden. Versprochen! Denn so war es bei mir auch.
Raus aus dem Kreativkokon und rein in den Farbrausch
Es ist schon faszinierend, wie sehr es mich schon immer zum Kreativsein gezogen hat und ich mich gleichzeitig so sehr an Vorbildern orientiert habe. Es brauchte tatsächlich das intuitive Malen, damit ich den Ausweg fand aus meinem kreativen Schneckenhaus.
Nun kann ich endlich loslassen und mir erlauben, mit Farben und Materialien zu experimentieren. Denn beim Spielen entdecken wir, was uns Freude bereitet und gehen auf aufregende Entdeckungsreisen. Vor unseren Augen entstehen neue Formen, Muster und Farbkombinationen, ohne dass uns jemand sagt, wie es sein sollte oder besser wäre.
Durch Kreativität zu Selbstentfaltung und Authentizität
Wir erkunden spielerisch unsere kreative Quelle, die in jedem von uns vorhanden ist - unabhängig von unseren individuellen Begabungen. Wenn wir diesen Weg gehen, lernen wir nicht nur unser künstlerisches Potential zu wecken, sondern auch, was uns im Leben Spaß macht. Ein Weg also zu mehr Authentizität und persönlicher Entfaltung.
Durch das Entdecken und Ausdrücken unserer Kreativität gewinnen wir nicht nur an Selbstvertrauen, sondern entwickeln auch ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere innersten Wünsche und Bedürfnisse. Indem wir uns erlauben, unseren kreativen Impulsen zu folgen, öffnen wir uns für neue Möglichkeiten und erleben eine tiefere Verbindung zu unserem inneren Wesen.
Wie intuitives Malen uns Selbstvertrauen gibt
Immer mehr können wir bei jedem neuen Malabenteuer auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Wie uns dabei unsere Intuition unterstützt, kannst du hier nachlesen. Gleichzeitig nehmen wir die Bereitschaft mit, auch im Leben Neues auszuprobieren. Denn das Schöne ist, dass wir zunächst auf dem Papier mutig sein und experimentieren können, bevor wir uns neuen Herausforderungen in unserem Leben stellen.
Durch das Malen gewinnen wir nicht nur künstlerische Fertigkeiten, sondern auch Mut und Selbstvertrauen. Sie helfen uns dabei, unsere Träume auch außerhalb des Papiers zu verfolgen.
Jeder Pinselstrich und jede Farbwahl ist eine bewusste Entscheidung, wodurch wir bereits auf dem Papier üben, Entscheidungen zu treffen. Dies gibt uns Kraft für unser Leben und macht das Malen zu einer Reise zu uns selbst.
Hast du jetzt auch Lust bekommen, das spontane Malen ohne Vorlage zu erkunden? Du weißt aber nicht so recht, wie du anfangen sollst? Dann komm doch zu einem meiner intuitiven Malkurse in Düsseldorf und ich zeige dir die ersten Schritte! Du wirst sehen, mit etwas Anleitung malt es sich fast wie von selbst ;-).
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Niko (Montag, 06 Mai 2024 10:41)
♥️