Warum du ab sofort nicht mehr an deiner Kreativität zweifeln solltest
Neulich auf der liebevoll dekorierten Dachterrasse des Düsseldorfer Workshopraums. Während der Pause unterhielt ich mich mit einer Kurs-Teilnehmerin. Inmitten der grünen Großstadt-Oase fiel der berühmte Satz von Joseph Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler". Ich finde diesen Gedanken nicht nur inspirierend, sondern auch unglaublich befreiend.
Denn tatsächlich höre ich in den kurzen Vorstellungsrunden in meinen Workshops oft Sätze wie "Ich bin eigentlich gar nicht kreativ" oder "Ich kann überhaupt nicht malen." Früher habe ich Ähnliches auch von mir selbst gedacht, aber kann das wirklich stimmen?
Was bedeutet es eigentlich, kreativ zu sein, und wie können wir die vielleicht etwas verschütt gegangene Kreativität wieder wach rütteln?
Kreativität steckt in uns allen
Du hast bestimmt schon mal erlebt, wie Kinder sich voller Begeisterung und Fantasie die tollsten Geschichten erzählen. Oder wie sie ganz ohne Selbstzweifel einfach wild drauflos malen. Sie sind nicht besorgt darüber, ob ihr Kunstwerk "gut" aussieht oder den Erwartungen anderer entspricht.
Diese Unbefangenheit zeigt uns, dass Kreativität von Natur aus in uns allen vorhanden ist. Leider verlieren viele von uns diesen natürlichen Zugang zur Kreativität, wenn wir älter werden.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum das wohl so ist?
Ein großer Teil davon hat sicherlich mit dem gesellschaftlichen Druck zu tun, den wir im Laufe der Zeit erleben. Plötzlich geht es nicht mehr nur um den Spaß am Schaffen, sondern darum, etwas zu leisten und Erwartungen zu erfüllen. Aber die gute Nachricht ist auch:
Unsere kreative Energie ist nie wirklich verschwunden – sie wartet nur darauf, wieder entdeckt zu werden.
Der Weg zur Kreativität
Wenn du denkst, dass du nicht kreativ bist, liegt das wahrscheinlich daran, dass du Kreativität mit künstlerischer Perfektion verwechselst. Wir denken, wir müssten Maler, Schriftsteller oder Musiker sein, um uns kreativ zu nennen.
Kreativität ist jedoch viel mehr als das. Es geht darum, neue Ideen zu entwickeln, Probleme auf unkonventionelle Weise zu lösen und deine Welt mit anderen Augen zu sehen.
Der Weg zur Kreativität beginnt oft damit, dass du dir erlaubst, Fehler zu machen und dich vom Perfektionismus zu befreien. In meinen Workshops ermutige ich meine Teilnehmer immer wieder, sich auf den Prozess einzulassen, ohne sich über das Ergebnis Gedanken zu machen.
„Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern darum, einfach mal anzufangen“, wie eine andere Teilnehmerin gegen Ende des Workshops bestätigt. Und ja, es ist wirklich erstaunlich, wie befreiend es sein kann, wenn du die Kontrolle loslässt und dich dem kreativen Fluss hingibst.
Kreativität im Alltag
Kreativität ist auf keinen Fall nur etwas für Berufs-Künstler oder Profi-Musiker. Sie kann in allen Bereichen deines Lebens eine Rolle spielen. Ob du dein Wohnzimmer umdekorierst, ein Geschenk besonders originell verpackst oder eine innovative Lösung für ein Problem bei der Arbeit findest – all das sind Ausdrucksformen von Kreativität.
Hast du je darüber nachgedacht, dass auch dein Talent, aus wenig Zutaten ein leckeres Abendessen zu zaubern, ein Ausdruck von Kreativität ist? Auch wenn du deinen Garten oder die Balkonbepflanzung gestaltest, bist du kreativ.
Vielleicht hast du schon mal erlebt, dass du in einer unerwarteten Situation besonders einfallsreich warst. Das zeigt, dass du kreativ sein kannst, wenn du es zulässt. Also, warum nicht diese Kreativität bewusst in deinen Alltag integrieren? Du könntest Teile deiner Garderobe so kombinieren, wie du es vorher noch nie getan hast. Oder eine kleine, kreative Gewohnheit entwickeln, wie ein Tagebuch zu schreiben.
Die eigene Kreativität ohne Druck entdecken
Vielleicht fragst du dich jetzt: "Was kann ich noch tun, um meine kindliche Kreativität wiederzufinden?" Hier hilft ein Blick über den Tellerrand: Gib dir selbst die Erlaubnis, neue Wege zu finden, etwas zu tun oder zu schaffen.
Wenn du jemand bist, der seine Gewohnheiten schätzt, fällt es dir vielleicht schwer, Neues auszuprobieren. Aber selbst dann hilft es, sich langsam heranzutasten und herauszufinden, was dir liegt. Schätze deine Talente und die Bereiche, in denen du bereits kreativ bist. Dies stärkt dein Selbstbewusstsein und ermutigt dich, weitere Möglichkeiten zu erkunden.
Dabei solltest du dich weder unter Druck setzen, noch gleich am Anfang ein perfektes Ergebnis erwarten. Vielmehr geht es doch um die Freude, die du bei einer Tätigkeit verspürst. Entdecke, was dir wirklich Spaß macht und worin du aufgehen kannst.
Jede neue Aktivität setzt kreative Energie frei – sei es ein neues Hobby wie Tanzen oder Töpfern. Auch die Kraft in einer Gruppe sollte nicht unterschätzt werden, denn hier inspirieren wir uns oft gegenseitig. Ich habe mich wirklich gefreut, als meine Kurs-Teilnehmerinnen kürzlich Tipps für neue kreative Projekte und weitere Freizeitaktivitäten untereinander ausgetauscht haben.
Kreativität als Lebenshaltung
Joseph Beuys hat nicht nur gesagt, dass jeder Mensch ein Künstler ist, sondern auch, dass die wahre Aufgabe der Kunst darin besteht, das Leben selbst zu gestalten. Diese Lebenshaltung fordert uns auf, kreativ mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des Lebens umzugehen.
Es geht darum, dein Leben aktiv und bewusst zu führen, deine eigenen Wege zu finden und dabei immer wieder neue Perspektiven zu entdecken. Wenn du Kreativität als Teil deines Lebens annimmst, wirst du feststellen, dass sie dir nicht nur Erfüllung bringt, sondern auch hilft, dich weiterzuentwickeln und immer wieder neue Facetten deiner selbst zu entdecken.
Nicht zuletzt kann das Ausleben deiner kreativen Ader auch dazu beitragen, dass du neue Menschen kennenlernst und dadurch mehr Spaß, Leichtigkeit und frische Perspektiven in dein Leben bringst.
Hat dich dieser Blogartikel dazu inspiriert, deine eigene Kreativität zu erkunden und zu entfalten? Das würde mich freuen! Denn denk immer daran: Jeder Mensch ist ein Künstler – auch du!
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